Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Kommunen aus dem Gebiet bauen mit der Kienzler Stadtmobiliar GmbH ein verbundweites System für knapp 1.000 Fahrradabstellplätze auf.
Projektfortschritte werden in einem Blog festgehalten.
Dieser ist unter folgender Adresse zu finden: www.dein-radschloss.de/blog.
Wer zukünftig mit dem Fahrrad zu ÖPNV-Haltepunkten fahren und dann mit Bus und Bahn weiterreisen möchte, für den wird der Umstieg zwischen den Verkehrsträgern zukünftig noch einfacher und komfortabler. Ab Mitte 2018 bieten der VRR und 14 Kommunen unter dem Markennamen „DeinRadschloss“ an größeren Verknüpfungspunkten zum ÖPNV digital gesteuerte Radabstellanlagen mit dazugehörigem modernen, elektronischen Zugangs- und Hintergrundsystem. Fahrgäste können Stellplätze via Internet reservieren und buchen. Um dann vor Ort auf die Abstellanlagen zugreifen zu können, genügt eine Chipkarte – wahlweise ein VRR-Aboticket oder eine systemeigene Variante.
Fahrradparkplatz und ÖPNV: alles mit einem Ticket
In den 14 beteiligten Kommunen entstehen im Laufe des kommenden Jahres knapp 1.000 Stellplätze – wahlweise als Box für ein Fahrrad oder in einer Sammelabstellanlage. An 53 Standorten in zwölf Städten werden Boxen für jeweils ein Fahrrad eingerichtet, pro Standort zwischen fünf und 34 Stellplätze. Fünf Kommunen errichten an insgesamt sieben Standorten Sammelabstellanlagen mit bis zu 56 Stellplätzen. Perspektivisch können weitere Standorte in das System integriert werden. Der VRR beschafft das Hintergrundsystem sowie die dazugehörige Internetseite und koordiniert das Projekt zwischen den beteiligten Kommunen. „Wir haben das System so ausgelegt, dass sich zukünftig auch noch weitere Kommunen anschließen können“, erklärt Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. „Unser Ziel ist es ja, den Fahrgästen verbundweit einen einheitlichen und komfortablen Zugang zu den Stellplätzen zu ermöglichen. Entsprechend freuen wir uns über jede Kommune, die sich dem System anschließt.“ DeinRadschloss eignet sich besonders für Fahrgäste, die den Weg zum ÖPNV-Haltepunkt regelmäßig radeln und ihr Fahrrad geschützt vor Witterung und Diebstahl unterbringen möchten. Entsprechend wird es Stellplätze für Dauermieter geben. Aber auch Fahrgäste, die nur hin und wieder das Rad nutzen möchten, können spontan einen Stellplatz reservieren. Besonders attraktiv ist das System für ÖPNV-Kunden, die bereits ein Aboticket für den Nahverkehr besitzen. Denn sie können mit ihrer Chipkarte auf die neuen Fahrradabstellanlagen zugreifen. Der Fahrgast kann somit mit nur einem Ticket alle Verkehrsmittel seiner Reisekette nutzen.
Projekt-Website zur Information und Buchung
„Das Besondere an dem Projekt ist die Verknüpfung der Radabstellanlagen mit einem digitalen Hintergrund- und Zugangssystem. Sämtliche Funktionen werden digital gesteuert“, erläutert Martin Husmann. Auf einer Website erhalten die Nutzer Informationen über DeinRadschloss und detaillierte Hinweise dazu, wie sie die Radabstellanlagen nutzen können. Auch der eigentliche Buchungs- und Abrechnungsprozess wird über die Website abgewickelt. Nutzer können nach einer freien Box suchen, sie reservieren und auch bezahlen. Dazu wählt der Kunde zunächst die Stadt sowie den gewünschten Standort aus und erhält direkt einen Überblick darüber, welche Stellplätze bzw. Fahrradboxen noch verfügbar sind. Mit einem Klick auf einen freien Platz wählt der Nutzer diesen aus. Im nächsten Schritt muss er nur noch angeben, wie lange er den Stellplatz mieten möchte. Das System informiert dann über den Preis. Um die Buchung abzuschließen, gibt der Nutzer
entweder seine Kundendaten ein oder registriert sich als Neukunde, definiert die gewünschte Zahlungsart und bestätigt abschließend seine Buchung. Im Anschluss erhält er einen persönlichen
Zugangscode, mit dem er sich vor Ort am Steuerelement der Abstellanlage einmalig registrieren muss, um die Tür zur Anlage öffnen zu können. Um den Stellplatz danach weiter zu nutzen, genügt der Zugangscode. Zusätzlich können Nutzer auch ihr Nahverkehrsticket am Steuerelement registrieren und zum Öffnen der Anlage freischalten. Die Website wird responsiv gestaltet, die Inhalte werden folglich auf Smartphones, Tablets und Desktop-Computern optimal darstellt. Damit können Nutzer zu Hause am PC oder von unterwegs schnell und unkompliziert ihren Stellplatz buchen.
Markantes Design
Damit Radfahrer die neuen Boxen in allen beteiligten Städten direkt auf den ersten Blick erkennen, hat der VRR gemeinsam mit einer Kreativagentur und in Abstimmung mit den Kommunen ein markantes Design entwickelt. Der Schriftzug „DeinRadschloss“ wird in einer auffälligen Wort-Bild-Marke mit einem stilisierten Fahrrad sowie einem Smartphone mit Schloss kombiniert. Damit betonen die Projektpartner auch in der Gestaltung den zentralen Vorteil des verbundweiten Systems: Radfahrer können bequem von unterwegs via Smartphone einen Platz buchen und benötigen abgesehen von ihrem gewählten Zugangsmedium keine weitere Ausrüstung, um die Boxen oder Sammelanlagen zu öffnen und ihr Fahrrad trocken und sicher unterzubringen. Vor Ort in den Kommunen zieren Motive mit lokalem Bezug die Fahrradabstellanlagen, um die Identifikation mit der Stadt zu fördern. Insgesamt ist das Design sehr prägnant mit einer auffälligen Farbgestaltung, damit die Nutzer das System sowohl im Stadtbild als auch online auf der Website jederzeit wiedererkennen.