Die Velo-City 2017 in Arnheim-Nijmegen fand dieses Jahr unter dem Motto „The Freedom of Cycling“ vom 13. bis 16. Juni 2017 statt. Ein Thema, das so viel mehr beinhaltet als nur das Gefühl von Fahrtwind in den Haaren. Aspekte wie politische Steuerung und Entwicklung, Infrastruktur, soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilnahme, Bikenomics, Stadtentwicklung und Raumplanung spielten eine tragende Rolle. Auch Themen wie die niederländische Fahrradgeschichte und die Zusammenhänge mit Gesundheit und Nachhaltigkeit kamen nicht zu kurz. 1.500 Teilnehmer aus über 50 Ländern waren in den Niederlanden – dem Fahrradland Nummer Eins der Welt – zusammengekommen.
Die Firma Kienzler Stadtmobiliar war mit einem eigenen Ausstellungsstand vertreten, um ihre Produkte, speziell ihre Zugangssysteme, vorzustellen. Als Partner konnte man die Firma Wöhr, ebenfalls aus Baden-Württemberg, gewinnen. Wöhr ist der Spezialist für fahrradfreundliches Parken in automatischen Fahrradparkhäusern für bis zu 128 Räder.
Direkt In den vier Ausstellungstagen hatte man sich deutlich mehr erhofft. Über die Tage waren kaum Besucher am Stand selbst. Dies lag zum einen daran, dass durch die Organisatoren der Veranstaltung zu wenig auf das Ausstellungszelt der Kienzler Stadtmobiliar und auf das Zugangssystem an sich aufmerksam gemacht haben. Zum anderen waren kaum potenzielle Kunden des Zugangssystems bei der Velo-City zu Gast. So lockte manch anderes Ausstellungszelt mit neuen Fahrrad-Trends deutlich mehr Besucher an. Für Kienzler selbst waren die weltweiten Aussteller der Doppelstockparker interessant. Von ihnen gab es sechs Stück an der Zahl (z.B. Velopa, Klaver, Teeken). Gast.
Nach der Eröffnung der Konferenz durch den niederländischen König William-Alexander, den Präsidenten des EFC (European Cyclists’ Federation) Manfred Neun und den Bürgermeistern von Arnheim und Nijmegen gingen über 260 „Speaker“ aus der ganzen Welt auf Fragestellungen ein: Wieso sollte man das Radfahren fördern, was sollte man tun und wie kann man das umsetzen.
Leo Bormans setzt den Ton darauf, Freude einzubringen und kritisiert die Idee einer lebenswerten Stadt, man hat schließlich auch nie über genießbares Essen gesprochen.
Bei Bikenomics geht es nicht immer nur um Zahlen, sondern auch um die Menschen dahinter. In diesem Zusammenhang zeigte Bas Bloem anhand einer Studie seine Erfahrung mit Parkinson Erkrankten. Menschen mit Parkinson sind dazu fähig Rad zu fahren und der Radsport kann bei der Behandlung helfen.
Marco te Brömmelstroet brachte ein, dass man sich mehr für die Menschen weiterentwickeln muss, stattdessen entwickelt man im Moment vielmehr an einer autodominanten Umwelt. Wir brauchen mehr autolose Fahrer, anstatt Autos ohne Fahrer, so Brömmelstroet.
Die Empfehlung mehrerer Bürgermeister bei einer Podiumsdiskussion ist, dass man Radfahren mehr als klimafreundliches Verkehrsmittel bekanntmachen muss.
Das Highlight der Velo-City 2017 war mit Sicherheit für viele Teilnehmer der Konferenz zum einen der Nachmittagsausflug mit dem Zug direkt nach Amsterdam und die „Mass Bike Parade“ (auf Holländisch: de Fiets Parade) durch Arnheim, an der auch die Mitarbeiter der Kienzler Stadtmobiliar teilgenommen haben. Während viele Einwohner in Arnheim aus ihren Häusern kamen und die Teilnehmer der Fahrradparade bejubelten, spielten einige Bands entlang der Strecke.
Schlussendlich lässt sich sagen, dass die meisten Besucher wohl wegen den zahlreichen spannenden Vorträgen der Fach-Konferenz die Velo-City in Arnheim-Nijmegen besucht haben und weniger wegen den Firmen, die ausstellten. Für manche Aussteller war es sicher mit anderen Produkten interessanter und erfolgreicher als für Kienzler. Damit die Kienzler Stadtmobiliar bei der Velo-City 2019 in Dublin ausstellt, müssen sich die Veranstalter an einigen Stellen organisatorisch und inhaltlich verbessern. Hilfreich wäre sicherlich, wenn die Austellerthemen mehr in den Vortragsinhalten berücksichtigt werden würden.
Die Nachberichtung von Velo-City steht hier zum Download verfügbar.