Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Kommunen aus dem Gebiet bauten mit der Kienzler Stadtmobiliar GmbH ein verbundweites System für über 900 Fahrradabstellplätze auf - wahlweise als Box für ein Fahrrad oder in einer Sammelabstellanlage. Buchbar sind die Stellplätze über die Internet-Buchungsplattform www.dein-radschloss.de.
Projektfortschritte wurden in einem Blog festgehalten.
Dieser ist unter folgender Adresse zu finden: www.dein-radschloss.de/blog.
Wer mit dem Fahrrad zu ÖPNV-Haltepunkten fahren und dann mit Bus und Bahn weiterreisen möchte, für den ist nun der Umstieg zwischen den Verkehrsträgern noch einfacher und komfortabler. Der VRR und 14 Kommunen bieten unter dem Markennamen „DeinRadschloss“ an größeren Verknüpfungspunkten zum ÖPNV digital gesteuerte Radabstellanlagen mit dazugehörigem modernen, elektronischen Zugangs- und Hintergrundsystem. Fahrgäste können Stellplätze via Internet reservieren und buchen. Um dann vor Ort auf die Abstellanlagen zugreifen zu können, genügt eine Chipkarte – wahlweise ein VRR-Aboticket oder eine systemeigene Variante.
Fahrradparkplatz und ÖPNV: alles mit einem Ticket
An 59 Standorten sind ingesamt 63 Anlagen eingerichtet worden. In zwölf Städten sind Boxen für jeweils ein Fahrrad eingerichtet, pro Standort zwischen fünf und 34 Stellplätze. Fünf Kommunen errichteten an insgesamt sieben Standorten Sammelabstellanlagen mit bis zu 72 Stellplätzen. Perspektivisch werden weitere Standorte und Städte in das System integriert. Der VRR beschaffte das Hintergrundsystem sowie die dazugehörige Internetseite und koordinierte das Projekt zwischen den beteiligten Kommunen. „Wir haben das System so ausgelegt, dass sich zukünftig auch noch weitere Kommunen anschließen können“, erklärt Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. „Unser Ziel ist es ja, den Fahrgästen verbundweit einen einheitlichen und komfortablen Zugang zu den Stellplätzen zu ermöglichen. Entsprechend freuen wir uns über jede Kommune, die sich dem System anschließt.“ DeinRadschloss eignet sich besonders für Fahrgäste, die den Weg zum ÖPNV-Haltepunkt regelmäßig radeln und ihr Fahrrad geschützt vor Witterung und Diebstahl unterbringen möchten. Entsprechend gibt es Stellplätze für Dauermieter. Aber auch Fahrgäste, die nur hin und wieder das Rad nutzen möchten, können spontan einen Stellplatz reservieren. Besonders attraktiv ist das System für ÖPNV-Kunden, die bereits ein Aboticket für den Nahverkehr besitzen. Denn sie können mit ihrer Chipkarte auf die neuen Fahrradabstellanlagen zugreifen. Der Fahrgast kann somit mit nur einem Ticket alle Verkehrsmittel seiner Reisekette nutzen.
Projekt-Website zur Information und Buchung
„Das Besondere an dem Projekt ist die Verknüpfung der Radabstellanlagen mit einem digitalen Hintergrund- und Zugangssystem. Sämtliche Funktionen werden digital gesteuert“, erläutert Martin Husmann. Auf einer Website erhalten die Nutzer Informationen über DeinRadschloss und detaillierte Hinweise dazu, wie sie die Radabstellanlagen nutzen können. Auch der eigentliche Buchungs- und Abrechnungsprozess wird über die Website abgewickelt. Nutzer können nach einer freien Box suchen, sie reservieren und auch bezahlen. Dazu wählt der Kunde zunächst die Stadt sowie den gewünschten Standort aus und erhält direkt einen Überblick darüber, welche Stellplätze bzw. Fahrradboxen noch verfügbar sind. Mit einem Klick auf einen freien Platz wählt der Nutzer diesen aus. Im nächsten Schritt muss er nur noch angeben, wie lange er den Stellplatz mieten möchte. Das System informiert dann über den Preis. Um die Buchung abzuschließen, gibt der Nutzer entweder seine Kundendaten ein oder registriert sich als Neukunde, definiert die gewünschte Zahlungsart und bestätigt abschließend seine Buchung. Im Anschluss erhält er einen persönlichen Zugangscode, mit dem er die Tür zur Anlage öffnen kann. Zusätzlich können Nutzer auch ihr Nahverkehrsticket am Steuerelement registrieren und zum Öffnen der Anlage freischalten. Die Website ist responsiv gestaltet, die Inhalte werden folglich auf Smartphones, Tablets und Desktop-Computern optimal darstellt. Damit können Nutzer zu Hause am PC oder von unterwegs schnell und unkompliziert ihren Stellplatz buchen.
Anbindung an Apps von Ruhrbahn und Bogestra
Die Ruhrbahn und die Bogestra bieten als Betreiber ihrer Anlagen den Nutzern ihrer Apps ZÄPP (Ruhrbahn) und MUTTI (Bogestra) die Stellplätze im gesamten Verbundraum zur Buchung an. Die Nutzer der Apps können somit direkt aus ihrer App heraus die DeinRadschloss-Anlagen buchen und bezahlen.
Markantes Design
Damit Radfahrer die neuen Boxen in allen beteiligten Städten direkt auf den ersten Blick erkennen, hat der VRR gemeinsam mit einer Kreativagentur und in Abstimmung mit den Kommunen ein markantes Design entwickelt. Der Schriftzug „DeinRadschloss“ wird in einer auffälligen Wort-Bild-Marke mit einem stilisierten Fahrrad sowie einem Smartphone mit Schloss kombiniert. Damit betonen die Projektpartner auch in der Gestaltung den zentralen Vorteil des verbundweiten Systems: Radfahrer können bequem von unterwegs via Smartphone einen Platz buchen und benötigen abgesehen von ihrem gewählten Zugangsmedium keine weitere Ausrüstung, um die Boxen oder Sammelanlagen zu öffnen und ihr Fahrrad trocken und sicher unterzubringen. Vor Ort in den Kommunen zieren Motive mit lokalem Bezug die Fahrradabstellanlagen, um die Identifikation mit der Stadt zu fördern. Insgesamt ist das Design sehr prägnant mit einer auffälligen Farbgestaltung, damit die Nutzer das System sowohl im Stadtbild als auch online auf der Website jederzeit wiedererkennen.